Fledermäuse

Sommerquartiere

Im Frühjahr 2005 ist ein Lichtschrankenkasten an uns übergeben worden. Dieser wurde mit tatkräftiger Unterstützung von Dieter Hahnefeld, Ferdi Muth und Benjamin Zabel im Wald aufgehängt. In diesem Waldstück haben wir jährlich mehrere Nachweise von Bechsteinfledermäusen.

Fledermauskasten mit Lichtschranke

Bechsteinflerdermäuse (Foto: B. Zabel)
Bechsteinflerdermäuse (Foto: B. Zabel)

Die Bechsteinfledermaus ist eine mittelgroße Art, mit einer Kopf-Rumpf- Länge von 45 - 55 mm und einer Spannweite von 250 - 286 mm. Als Waldfledermaus bewohnt sie die verschiedensten Baumhöhlen und auch Nistkästen. Da sie die Quartiere oft wechselt, benötigt sie ein entsprechendes Höhlenangebot. Mit ihren großen Ohren ist sie in der Lage, auch ruhende Insekten zu orten.

 

Durch ihre großen Ohren ist die Bechsteinfledermaus kaum mit anderen Fledermausarten zu verwechseln. Im Gegensatz zu den beiden Langohrarten sind bei ihr die Ohren an der Basis nicht miteinander verbunden. Als Waldfledermaus besiedelt sie Spechthöhlen, Fäulnishöhlen und Nistkästen. In Winterquartieren, wie Höhlen und Bergbaustollen, werden Bechsteinfledermäuse nur selten und sporadisch angetroffen.

Ergebnisse der Lichtschranke

Die Bechsteinfledermäuse nutzten das für sie bereitgestellte Sommerquartier 15 Tage hintereinander zwischen dem 26.5.07 und dem 9.7.07. Die maximale Anzahl registrierter Fledermäuse in einer Nacht lag bei 29 Tieren.

Nicht nur Fledermäuse werden erfasst

Vom 1. April bis zum 25. Mai war die Kohlmeise ein ständiger Gast des Lichtschrankenkastens. Während der Brutzeit wurden bis zu 250 Ein- und Ausflüge pro Tag registriert.

Winterquartiere

Bierkeller

Eingang Bierkeller (Foto: B. Zabel)
Eingang Bierkeller (Foto: B. Zabel)

 

Der Niederselterser Bierkeller wurde um die Jahrhundertwende errichtet, weil dort Eis gelagert wurde, das man zum Kühlen des Bieres im Gasthaus "Zum alten Brauhaus" (Urban) benötigte. Nach dem II. Weltkrieg brauchte man den Bierkeller nicht mehr. In den 60iger Jahren wurde der Eingang zugeschüttet. 1988 wurde der Eingang wieder freigelegt. Eine Gittertür wurde eingesetzt, so dass die Fledermäuse ohne Schwierigkeiten dort ein und ausfliegen können. 

 

Während des Winterschlafes laufen sämtliche Lebensfunktionen auf Sparflamme. Der Herzschlag fällt von ungefähr 600 Schlägen pro Minute auf nur 10 Schläge ab und auch die Atemfrequenz geht stark zurück. Der Stoffwechsel ist fast ausgeschaltet. Auf diese Weise verbrauchen die Fledermäuse nur sehr wenig Energie und können von ihren Fettreserven leben. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um einen echten Schlaf. Die Fledermäuse registrieren alles, was in ihrer Umgebung passiert. Vielmehr ist der Name "Winterlethargie" passender.

 

Die meisten Fledermausarten beziehen geschützte Höhlen, alte Stollen und andere unterirdische Verstecke zur Überwinterung, einige Arten allerdings auch ausgefaulte Baumhöhlen. Mitte März bis Anfang April erwachen die Fledermäuse langsam aus ihrer Lethargie und machen sich auf den Weg in ihre angestammten Sommerlebensräume.

 

Fragen zu Fledermäusen?

Ferdinand Muth

Tel.: 06483/7106

info@nabu-niederselters.de

 

Benjamin Zabel

Tel.: 0163/5691119

info@nabu-niederselters.de 

Fledermausfreundliches Haus

Wie Sie mitmachen können

 

Helfen Sie Fledermäusen - erhalten und schaffen Sie Quartiere!

An alle Fledermausfreunde und solche, die es werden wollen:

Haben Sie bereits Fledermäuse als Untermieter?
Haben Sie Ihr Haus fledermausfreundlich umgestaltet?
Hätten Sie gerne Fledermäuse an/in Ihrem Gebäude?
Gehören Sie zu den Berufsgruppen, die Fledermäusen an und in Gebäuden begegnen?

Können Sie eine dieser Fragen mit Ja beantworten?

 

Dann melden Sie sich bitte bei unserer "Fledermaus-Hotline" unter

06441-67 90 425
bei Petra Gatz,
E-Mail: petra.gatz@nabu-hessen.de